In vier Pränatalzentren in Deutschland, Russland und den USA wurde beim Ultraschallscreening in der 11. bis 14. SSW routinemäßig die Lage des fetalen Herzens im Vier- Kammer-Blick dokumentiert. Bei 197 Feten wurde später – sonographisch oder durch Biopsie – ein schwerer Herzfehler diagnostiziert. In der Kontrollgruppe gesunder Kinder betrug der Winkel zwischen dem interventrikulären Septum und der anteroposterioren Achse im Mittel 44,5 Grad (Referenzbereich 33 bis 59 Grad). In diesem Bereich lag nur ein Viertel der Werte aus der Gruppe mit Vitien. In 110 Fällen fand man eine Abweichung der Herzachse nach links, in 19 Fällen nach rechts. Besonders häufig trat eine Fehlrotation bei konotrunkalen Anomalien, komplexen Fehlbildungen und univentrikulären Herzen auf. Eine erhöhte Nackentransparenz wurde nur bei jedem zweiten Fetus mit Herzfehler gemessen. Insgesamt erwies sich die Beurteilung der Herzachse beim Screening als treffsicherer als die sonographische Untersuchung der Trikuspidalklappenregurgitation, des Ductus venosus und die Nackentransparenzmessung zusammen. CW
Kongenitale Vitien
Gyn-Depesche 3/2015
Abnorme Herzachse: oft Frühzeichen einer Fehlbildung
Die Beurteilung der fetalen Herzachse kann bereits beim Ersttrimesterscreening die Detektion schwerer Herzfehler verbessern, so eine große Sonographie-Studie.
Quelle:
Sinkovskaya ES et al.: Fetal cardiac axis and congenital heart defects in early gestation. Obstet Gynecol 125 (2015) 453-460
ICD-Codes:
Q24.9