Fünf Mitarbeiter der Geburtshilfe und Gynäkologie sowie der Clinical Foetal Physiology Research Group der Universität Bergen, Norwegen, haben Daten von mehr als 600 000 Schwangerschaften ausgewertet. Insertio velamentosa (VCI) und Insertio marginalis der Nabelschnur gingen mit vermehrten Risiken einher. Bei VCI war die Gefahr perinataler Todesfälle am Termin dreifach erhöht. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die beiden Anomalien eng verwandt sind und gemeinsame Risikofaktoren haben*.
Eine Insertio velamentosa wird diagnostiziert, wenn sich die Gefäße der Nabelschnur in die fetalen Membranen einfügen, bevor sie den Rand der Plazenta erreichen. Den Gefäßen fehlt der Schutz durch die Whartonsche Sulze auf der Strecke zwischen Insertion und Plazenta-Rand. Bei der Insertio marginalis ist diese Strecke auf ein Minimum reduziert, doch wird die Insertion von sehr wenig Plazentagewebe getragen.
Die Insertio velamentosa (VCI, C für cord) ist mit einem erhöhten perinatalen Risiko in Verbindung gebracht worden. Velamentöse Gefäße sind mit Vasa praevia assoziiert, die das Os internum der Zervix vor dem führenden Körperteil des Fetus kreuzen. Werden Vasa praevia nicht vor der Geburt erkannt, droht eine hohe perinatale Mortalität. Deshalb ist Sonographie-Screening auf Vasa praevia in Hochrisikopopulationen, z. B. bei Zwillingsschwangerschaften oder solchen nach ART, als kosteneffektive Maßnahme vorgeschlagen worden. Es wird aber noch mehr Wissen über VCI und Insertio marginalis (MCI) benötigt.
Die bisherigen Daten zu Risikofaktoren und perinatalem Verlauf sind widersprüchlich. VCI und MCI sind bei Mehrlingsgeburten und nach ART häufiger. Zur Prävalenz gibt es nur Daten aus Krankenhausregistern, aber keine aus der Bevölkerung.
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