Bei Frauen mit Präeklampsie kann es zu Sehstörungen kommen, die auf Retina-Ödem bzw. -Blutungen oder Verengungen von Retina-Gefäßen zurückgehen können. Diese Störungen der Orbita-Zirkulation wurden anhand eines einschlägigen Falles näher untersucht. Eine 29-jährige Schwangere mit Hypertension und Proteinurie wurde in der 37. SSW von ihrem Kind mittels Sectio entbunden. Drei Tage nach der Entbindung trat bei der Patientin aufgrund einer Verengung der Netzhautarterie ein Sehschärfenverlust ein. Eine Bestimmung der Blutflussgeschwindigkeit in der Netzhautarterie mittels farbkodierter Duplexsonographie ergab einen höheren Pulsatility-Index und eine niedrigere durchschnittliche Flussgeschwindigkeit als bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf. Der Patientin wurde Prostaglandin E1 intravenös injiziert. Nach 25 Minuten reduzierte sich der Pulsatility-Index um 30,8%, die Flussgeschwindigkeit nahm um 53,9% zu. Mit Normalisierung der Werte regenerierte sich auch das Sehvermögen der Patientin (nach 35 Tagen).
Postpartaler Sehschärfen- Verlust bei Präeklampsie
Gyn-Depesche 4/2003
Augendurchblutung bessern mit PgE1
Ein Fallbericht beschreibt die erfolgreiche Therapie bei einer Frau mit Präeklampsie und postpartalem Sehschärfenverlust aufgrund einer Verengung der Netzhautarterie.
Quelle: Ohno, Y: Effect of prostaglandin E1 on ophthalmic artery velocimetry in a pre-eclamptic woman with visual disturbance caused by retinal arterial narrowing, Zeitschrift: GYNECOLOGIC AND OBSTETRIC INVESTIGATION, Ausgabe 53 (2002), Seiten: 68-70