IUD

Gyn-Depesche 4/2017

Aus Hyper- wird selten Amenorrhoe

Keine Monatsblutungen mehr zu haben, gehört für viele Frauen zu den „positiven Nebenwirkungen“ des LNG-IUD. Aber wann können Frauen auf eine Amenorrhoe hoffen?

Ausgewertet wurden die Daten von 1802 Teilnehmerinnen des Contraceptive-CHOICE-Projekts, die mindestens ein Jahr lang ein Levonorgestrel- IUD trugen. Drei Monate nach der Insertion hatten 4,9% keine Monatsblutung mehr, nach sechs Monaten 14,8% und nach einen Jahr 15,4%. Als wichtiger Prädiktor erwies sich das Blutungsmuster vor dem Einsetzen der Hormonspirale: Bei Frauen mit leichten Monatsblutungen (höchstens zehn Tampons oder Binden pro Zyklus, Blutungsdauer ein bis drei Tage) bestand in 21,0% der Fälle nach einem Jahr seit mindestens sechs Monaten Amenorrhoe, bei mittelschweren Blutungen nur in 10,0%, und bei starken Blutungen in 5,2%. Auch nach drei und sechs Monaten war die Wahrscheinlichkeit einer Amenorrhoe bei Frauen mit leichteren und kürzeren Menstruationsblutungen höher.
Nachdem andere Einflussgrößen einbezogen wurden, errechnete sich für Frauen mit starken Blutungen eine um 64% geringere Chance auf Amenorrhoe als bei normalen Blutungen. Unrealistische Erwartungen sollte man in Anbetracht der Daten vermeiden. CW
Quelle:

Mejia M et al.: Association of baseline bleeding pattern on ... Contraception 2016; 94: 556-60

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