Hämatoperitoneum
Bei rascher Intervention gute Prognose
Ein spontanes Hämatoperitoneum in der Schwangerschaft ist ein sehr seltenes, aber potenziell lebensbedrohliches Ereignis. Endometriose gilt als ein wichtiger Risikofaktor. Niederländische Wissenschaftler sammelten die Fälle der letzten Jahre.
Kommentar
Akute abdominale Schmerzen, Hypotonie und/oder suspekte fetale Herztöne sollten im zweiten oder dritten Trimenon stets Anlass für eine abdominale Sonographie sein. Gibt es keine Anhaltspunkte für eine Uterusruptur, Plazentalösung oder andere Blutungsursachen, ist ein Hämatoperitoneum in Betracht zu ziehen und eine sofortige multidisziplinäre Intervention zu starten. Im Rahmen einer Laparotomie gilt es, insbesondere die posteriore Seite des Uterus, die Uterusligamente und den Douglas-Raum zu inspizieren. Bei einem lebensfähigen Fetus kann eine Sectio indiziert sein. Die Blutungsquellen sind durch Nähte und/oder Hämostyptika zu verschließen. Wie die niederländische Fallserie zeigt, ist das Hämatoperitoneum bei einer zeitnahen Diagnose und Therapie mit einer guten Prognose für Mutter und Kind assoziiert.
Van den Bosch T: Spontaneous haemoperitoneum in pregnancy (SHiP): take-home messages. Ebd. 313
Lier MC et al.: Spontaneous haemoperitoneum in pregnancy and endometriosis: a case series. BJOG 2017; 124: 306-12