Postpartale IUD-Insertion

Gyn-Depesche 2/2017

Besser früher als zu spät

In der Regel wird ein IUD frühestens sechs Wochen nach der Entbindung eingesetzt. Wie eine US-amerikanische Studie zeigt, ist die Insertion auch nach drei Wochen schon gut durchführbar und sicher.

In einem Krankenhaus in Portland/Oregon erhielten 201 Frauen das gewünschte IUD – Kupfer-T oder Hormonspirale – randomisiert entweder drei oder sechs Wochen nach der Entbindung eingesetzt. Die subjektiv empfundenen Schmerzen bei der Insertion waren in beiden Gruppen etwa gleich hoch (19,9 versus 25,1 auf einer 100-mm-Analogskala). Hinsichtlich der Zufriedenheit offenbarten sich ebenfalls keine Unterschiede (89,6 versus 93,4). Allerdings bewirkte die frühere Insertion nicht – wie die Autoren eigentlich erwartet hatten –, dass der Anteil der IUD-Anwenderinnen nach drei Monaten signifikant höher war als in der Vergleichsgruppe (73,0% versus 75,3%). Auch nach sechs Monaten unterschieden sich die Raten kaum. Eine vorzeitige Entfernung auf Wunsch der Patientin erfolgte in beiden Gruppen in jeweils vier Fällen. Bei zwei Frauen mit einem überdurchschnittlich großen Uterus kam es nach einer frühen Insertion zur partiellen Expulsion. Dennoch sahen die Autoren in der früheren Insertion einen klinisch relevanten Vorteil: Die Zahl der Frauen, die ihre sexuelle Aktivität vor dem Einlegen der Spirale wiederaufgenommen hatten, war beim regulären Termin deutlich höher. CW

Quelle:

Baldwin MK et al.: Intrauterine device placement at 3 versus 6 weeks ... Contraception 2016; 93: 356-63

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