European Breast Cancer Conference, Berlin 2008

Gyn-Depesche 4/2008

Brustkrebs + Adipositas = schlechte Prognose

Die von drei europäischen Organisationen – Europa Donna, EORTC und EUSOMA – veranstaltete EBCC 6 brachte Ärzte, Pflegepersonal, Wissenschaftler und Patientinnen in Berlin zusammen. Ein wichtiger Schwerpunkt des Kongresses war das Brustkrebs-Screening.

Im Unterschied zu den meisten anderen Ländern, die ein Brustkrebs-Screening implementiert haben, werden in den Niederlanden auch ältere Frauen (70 bis 75 Jahre) vorsorglich mammographisch untersucht, informierte Jacques Fracheboud, Rotterdam. Die zweite Auswertung der niederländischen Screening-Daten für die Jahre 1998 bis 2006 macht deutlich, dass Frauen der höheren Altersgruppe ebenfalls profitieren.

Grundsätzlich wird das Screening-Angebot von den älteren Frauen intensiv genutzt. Hatte die erste Analyse zwei Jahre nach Implementation des Screenings erwartungsgemäß noch keinen Effekt auf die brustkrebsbedingte Mortalität gezeigt, so konnte beim Update eine deutliche Reduktion um fast 30% bei den über 70-Jährigen festgestellt werden. Zudem handelte es sich bei den diagnosizierten Mammakarzinomen um prognostisch günstigere Tumoren; der Anteil an Mastektomien nahm zugunsten brusterhaltender Operationen ab.

Prophylaktische Mastektomie?

Bei Mutationen in den Brustkrebs-Genen BRCA 1 und 2 liegt das Lebenszeitrisiko für die Entwicklung eines Mammakarzinoms bei rund 85%. Für Betroffene werden daher neben monatlichen Selbstuntersuchungen und halbjährlichen Brustun­tersuchungen durch den Arzt jährliche Mammographien und zusätzlich ein MRT empfohlen. Eine Alternative ist die prophylaktische Mastektomie, die von niederländischen Frauen zunehmend gewählt wird, berichtete Reinie Kaas, Amsterdam. Da das Brustkrebsrisiko bei BRCA1- und BRCA2-Trägerinnen selbst nach Entfernung der gesamten Brust auf 5% geschätzt wird, bleibt die Frage, ob weiterhin regelmäßige Kontrollen nötig sind.

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