Zu den Symptomen einer übermäßigen Androgensekretion weiblicher Jugendlicher zählen Hirsutismus, schwere Akne und unregelmäßige Menstruationen. Androgene werden in den Ovarien und / oder in der Nebennierenrinde synthetisiert. Ein Hyperandrogenismus liegt vor, wenn eines der folgenden Hormone erhöht ist: Testosteron, freies Testosteron, Androstendion, Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEAS). Mögliche Ursachen: polyzystisches Ovar-Syndrom, Störungen der Steroidsynthese, Cushing-Syndrom, Tumoren. Die häufigste Erkrankung, die mit einer gestörten Steroidsynthese assoziiert ist, ist das adrenogenitale Syndrom (AGS). Durch den Kortisonmangel im Blut wird vermehrt ACTH ausgeschüttet, was zu einer exzessiven Androgenproduktion führt. Je nach Schwere und Ausprägung des Gendefekts werden die Patienten schon als Neugeborene, als Kinder oder Jugendliche oder erst im Erwachsenenalter auffällig. Auch einige genetische Erkrankungen, die zu einem weiblichen Phänotyp bei XY-Chromosomensatz führen können, gehen mit erhöhten Androgenspiegeln einher. Dazu zählen die vollständige oder partielle Androgenresistenz, der 5alpha-Reduktase-Mangel, der 17beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Mangel, die gonadale Dysgenesie und der Aromatase-Mangel. Das Cushing-Syndrom zeigt häufig klinische Symptome eines Hyperandrogenismus. Seltene Ursachen einer gesteigerten Androgenbildung sind gutartige oder bösartige Androgen-produzierende Nebennieren- und Ovarialtumoren oder eine Glukokortikoid-Resistenz. (UB)
Hirsutismus, Akne, Menstruationsstörungen
Gyn-Depesche 7/2002
Dahinter kann ein Hyperandrogenismus stecken
Endokrinologen der Kinderklinik Pittsburgh stellen die verschiedenen Symptome und Ursachen des weiblichen Hyperandrogenismus vor.
Quelle: Witchel, SF: Hyperandrogenism in adolescents, Zeitschrift: ADOLESCENT MEDICINE, Ausgabe 13 (2002), Seiten: 89-100