Drei Jahre sorgenfrei verhüten

Gyn-Depesche 2/2000

Das subdermale Hormonstäbchen im Oberarm

Auf der Suche nach der "idealen" Verhütung steht eine einfache und sichere Langzeitverhütung im Vordergrund, was zur Entwicklung von Gestagenimplantaten führte. Mit einem Hormonstäbchen ist auch in Deutschland in Kürze eine völlig neue Methode der Kontrazeption erhältlich.

Dieses (silikonfreie) Stäbchen aus dem biologisch nicht abbaubaren Polymer Ethylenvinylazetat ist kleiner als ein Streichholz und wird subdermal an der Innenseite des Oberarms eingesetzt. Das Implantat setzt drei Jahre lang kontinuierlich 40µg/d Etonogestrel frei und verhindert somit zuverlässig in den ersten beiden Jahren die Ovulation; auch im dritten Jahr tritt nur bei 5% der Anwenderinnen eine Ovulation ein, diese Frauen sind aber durch die zusätzliche Viskositätserhöhung des Zervixschleims geschützt. Studien mit mehr als 2 300 Frauen ergaben einen Pearl-Index von 0 bei einer Anwendungsdauer von über 73 000 Zyklen. Darüber hinaus wurde eine signifikante Reduktion von schweren und schmerzhaften Periodenblutungen beobachtet. Mögliche Nebenwirkungen sind unregelmäßige Blutungen; bei einem Drittel der Frauen wurden Oligo- bzw. Amenorhoen von 3 bis 24 Monaten festgestellt Andere Begleitreaktionen in der Gestagentherapie (z.B. Akne) oder Gewichtszunahme unterschieden sich nicht wesentlich von anderen Verhütungsmethoden. Die Insertion des Implantats geht problemlos und schnell, ebenso das Entfernen, das jederzeit erfolgen kann, jedoch spätestens nach drei Jahren. Seit Anfang des Jahres werden Gynäkologen im Rahmen einer freiwilligen Fortbildungsveranstaltung entsprechend geschult, wobei neben dem wissenschaftlichen Hintergrund auch die Methodenapplikation sowie das Folgeverhalten der Patientinnen erörtert wird. (AH)

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