Teil 1: Definition, Vorkommen und Klinik

Gyn-Depesche 4/2012

DCIS – ein Kapitel für sich

Mit dem duktalen Carcinoma in situ der Mamma befassen sich zwei Brustchirurginnen vom Royal Bolton Hospital, ein Professor für klinische Onkologie von der Radiotherapieabteilung am Institute of Cancer Research and Royal Marsden Hospital, London, und ein weiterer zu DCIS forschender Professor für chirurgische Onkologie vom South Manchester University Hospital. Das Team möchte aufzeigen, wie die derzeitige DCIS-Therapie belegt ist und wo Kontroversen und offene Fragen bestehen.

Das DCIS ist ein präinvasiver Brustkrebs; er wird auch nicht-invasiv genannt. Die Proliferationen maligner Epithelzellen der Ducti bleiben beschränkt auf den Innenraum der intakten Gänge. Die Basalmembran ist unversehrt. Das DCIS ist eine Vorläuferläsion mit dem Potenzial der Verwandlung in einen invasiven Krebs über eine Zeitskala, die einige Jahre oder Dekaden umfassen kann. Die Entwicklung der Fähigkeit, invasiv zu werden und zu metastasieren, lässt sich bis jetzt nicht quantifizieren. Sie wird der Akkumulation somatischer Mutationen in prämalignen Zellen zugeschrieben. Das Ziel der Behandlung besteht darin, das DCIS an der Progression zum invasiven Krebs zu hindern.

Die Diagnose wurde vor der Einführung nationaler Screeningprogramme selten gestellt, ist nun aber häufig und trifft auf 20% der beim Screening entdeckten Tumoren in Großbritannien zu. Behandelt wird in der Regel chirurgisch (Mastektomie oder weite lokale Exzision) mit oder ohne adjuvante Radiotherapie. Es ist jedoch möglich, dass eine Subgruppe dieser Läsionen nie fortschreiten würde, sodass die traditionelle Betreuung in einer noch nicht definierten Personengruppe eine Übertherapie darstellen könnte. Die angemessene „personalisierte“ Behandlung stellt eine laufende He-rausforderung dar, denn die optimale Therapie wird kontrovers beurteilt (siehe dazu Teil 2).

DCIS – es gibt zwei Sorten

Man weiß wenig über den natürlichen Verlauf des DCIS. Es wird eingeteilt in niedriggradige, mittelgradige und hochgradige Erkrankung nach Kombinationen aus Zellmorphologie, Architektur und Vorhandensein von Nekrosen. Man nimmt an, dass der Weg der Entwicklung bei niedrig- und mittelgradigem Befund anders aussieht als bei hochgradigem. Niedriggradige Tumoren zeigen bei der Chromosomenanalyse einen 16q-Verlust, während hochgradige häufiger einen 17q-Zuwachs aufweisen.

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