Postmenopausale Hormontherapie

Gyn-Depesche 4/2017

Die Brustkrebsmortalität sinkt

Inwiefern postmenopausale Frauen hinsichtlich der Brustkrebsmortalität von einer Hormonersatztherapie (HRT) profitieren, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Finnische Wissenschaftler versuchten diese Frage populationsbasiert zu klären.

Eine Arbeitsgruppe von der Universität Helsinki konnte nun nachweisen, dass das Risiko, an einem Mammakarzinom zu versterben, nach einer postmenopausalen HRT sinkt. Anhand des landesweiten Verschreibungsregisters wurden 489 105 Frauen identifiziert, die zwischen 1994 und 2009 eine systemische (orale bzw. transdermale) HRT erhalten hatten. Die Analyse umfasste 1,96 Millionen Jahre Östrogen/Progesteron- sowie 1,67 Millionen Jahre Östrogen-Mono-Anwendung. Eine HRT wurde im Durchschnitt mit 52 Jahren begonnen und über 6,8 Jahre angewendet. Mithilfe des Sterberegisters wurden im Studienzeitraum 1578 Brustkrebs-Todesfälle (0,3%) identifiziert und die standardisierte Mortalitätsratio bei HRT-Anwendung im Vergleich zum Hintergrundrisiko der altersgleichen weiblichen Bevölkerung berechnet. Sowohl eine Östrogen/ Progesteron-HRT als auch eine Östrogen-Mono- HT ging – unabhängig von der Anwendungsdauer – mit einer signifikanten Abnahme der Brustkrebsmortalität einher. Die deutlichste Risikoreduktion ließ sich bei einer HRT-Anwendungsdauer zwischen fünf und zehn Jahren sowie in der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre nachweisen. LO

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