Komplikationen unter der Geburt

Gyn-Depesche 7/2003

"Es muss ein Junge sein"

Es ist bekannt, dass das fetale Geschlecht mit verschiedenen Komplikationen wie schwangerschaftsinduzierter Hypertension oder fetaler Wachstumsrestriktion assoziiert ist. Irische Wissenschaftler untersuchten den Einfluss des fetalen Geschlechts auf die Dauer der Wehenphase, den Geburtsverlauf, das Geburtsgewicht und das neonatale Outcome.

Am National Maternity Hospital in Dublin wurden retrospektiv die Daten von Primiparae analysiert, die zwischen 1997 und 2000 ein reifes gesundes Kind in Schädellage bei spontanem Wehenbeginn entbunden hatten. 4070 männliche und 4005 weibliche Neugeborene erfüllten die Einschlusskriterien. Bei der Geburt eines Jungen wurde häufiger Oxytocin eingesetzt, das fetale Blut untersucht und eine Instrumenten-assistierte Vaginalentbindung oder eine Sectio vorgenommen. Bei der Geburt eines Mädchens wurde häufiger mekoniumhaltiges Fruchtwasser beobachtet. Kein signifikanter geschlechtsassoziierter Unterschied bestand hinsichtlich der Schwangerschaftsdauer, der Einnahme von Antibiotika während der Schwangerschaft oder der Anzahl von Kindern mit Oligohydramnie. Eine multiple Regressionsanalyse zeigte eine starke Assoziation zwischen dem Geschlecht des Feten und dem Geburtsgewicht (bei Jungen höher), der Wehendauer (bei Jungen länger) und der Art der Geburt (Spontangeburt bei Jungen seltener). Letztere war nicht mit dem Geburtsgewicht assoziiert.

Quelle: Eogan, MA: Effect of fetal sex on labour and delivery: retrospective review, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 326 (2003), Seiten: 137

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