Individuelle Prävention von Harnwegsinfektionen

Gyn-Depesche 5/2013

Immer wieder HWIs: Was hilft nicht schwangeren Frauen?

Diagnostik und Therapie-Optionen rezidivierender Harnwegsinfektionen erörtern anhand internationaler Leitlinien zwei Internistinnen, die auf dem Gebiet der HWIs forschen. Beide arbeiten in leitender Position für die Veterans Health Administration der USA und lehren an medizinischen Fakultäten in Boston und Houston.

Für die bei Frauen häufige rezidivierende Zystitis oder rezidivierende Harnwegsinfektion (HWI) lautetdie traditionelle (Studien-)Definition:zwei oder mehr Episoden in sechs Monaten bzw. drei oder mehr in einem Jahr. Aus klinischer Sicht betrachte man jede zweite HWI-Episode als mögliches Rezidiv. Die meisten Rezidive sind als Reinfektionen anzusehen und nicht als Rückfall oder Versagen der initialen Therapie (Reinfektion mit demselben Stamm möglich).

Die Autoren befassen sich nur mit nicht schwangeren erwachsenen Frauen ohne Harn­trakt­­­-Anomalien und ohne Komorbiditäten (Ausnahme Diabetes). Eine akute unkomplizierte Zystitis machen 50 bis 80% der Frauen in der Allgemeinbevölkerung durch, in 30 bis 44% folgt ein Rezidiv, oft in drei Monaten. Beobachtungskohorten ergaben Rezidivraten von 0,3 bis 7,6 pro Patientin und Jahr (Mittelwert 2,6). Häufig ist ein Clustering neuer Episoden.

Zu den bekannten Rezidiv-Risikofaktoren in der Prämenopause zählen sexuelle Aktivität, Verwendung spermizider Produkte und laut einer großen Studie ein neuer Sexualpartner. Nicht relevant waren Blasenentleerung nach Koitus, Vaginalspülung, Koffeinkonsum, chronische Leiden oder STD in der Anam­nese, BMI, Baumwollunterwäsche und Schaumbäder. Die Faktoren sind aber nicht hart geprüft worden, sodass viele Experten die postkoitale Blasenentleerung empfehlen, da sie Pathogene aus der Urethra entfernt. Genetische Faktoren erscheinen relevant (u. a. Varianten der angeborenen Immmunantwort, z. B. der Toll-like-Rezeptoren).

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