Der Impfstoff enthält inaktivierte Keime verschiedener Lactobacillus-Stämme und induziert die Bildung spezifischer Antikörper, die sich in erster Linie gegen aberrante Stämme der Döderlein-Flora richten, die nicht zum physiologischen Milieu beitragen. Die lokale Immunantwort wird angeregt, die sIgA-Antikörper im Vaginalsekret nehmen nachweislich zu und die Döderlein-Flora wird langfristig rekonstituiert. In einer Anwendungsbeobachtung mit insgesamt 576 Patientinnen mit rezidivierender Kolpitis sank die Zahl der Rezidive nach einer Grundimmunisierung mit dem Impfstoff um 82% (vor der Impfung litten die Patientinnen an durchschnittlich 4,6 Kolpitiden pro Jahr, im einjährigen Nachbeobachtungszeitraum 0,83). In zwei doppelblinden, Plazebo-kontrollierten Studien mit 314 Patientinnen, die an Trichomoniasis litten, sank die Reinfektionsrate bei den Patientinnen in der Verumgruppe im Vergleich zu den Plazebo-Patientinnen bereits nach vier Wochen signifikant, nach vier Monaten sogar hochsignifikant (p unter 0,001). In einer Studie mit Candidiasis-Patientinnen nahm die Zahl der Reinfektionen nach Durchführung der Immunisierung um 75% (3 Impfungen) bzw. 84% (fünf Impfungen) ab, in der Plazebo-Gruppe dagegen nur um 32%. Die Verträglichkeit wurde in allen Studien als sehr gut bewertet. (UB)
Kolpitis-Therapie
Gyn-Depesche 2/2000
Impfstoff schützt langfristig vor Rezidiven
Mittlerweile belegen 26 klinische Studien mit rund 3 000 Patientinnen, dass der neue Impfstoff mit Lactobacillus acidophilus nicht nur bei unspezifischer Kolpitis, sondern auch bei Trichomoniasis oder Candidiasis klinisch wirksam und gut verträglich ist.