Malignes Melanom

Gyn-Depesche 4/2015

In Schwangerschaft nicht bösartiger als sonst

Frühere Studien legten den Verdacht nahe, dass ein malignes Melanom während der Schwangerschaft mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden sein könnte. Insgesamt gilt die Datenlage als kontrovers. Eine schwedische Studie schaffte nun Klarheit.

Stensheim et al. fanden im Jahr 2009 ein um 50% erhöhtes Mortalitätsrisiko von malignen Melanomen (MM), die in der Schwangerschaft entdeckt wurden. Allerdings gab es dieses Risiko nicht bei Melanomen in der Stillzeit und die Signifikanz wurde bei Adjustierung um die Lokalisation des Befundes grenzwertig. Also untersuchte man nun anhand eines großen schwedischen Kohortenregisters diese Fragestellung erneut. Die Autoren identifizierten 6857 Frauen zwischen 15 und 44 Jahren, bei denen die Diagnose eines kutanen malignen Melanoms gestellt wurde. Von diesen Patientinnen wiesen 1019 ein Schwangerschafts-assoziiertes MM auf (PAMM, pregnancy-associated malignant melanoma; diagnostiziert während der Schwangerschaft oder bis zu zwei Jahre post partum). Die MM-bedingte Mortalität unterschied sich zwischen der PAMM- und Nicht-PAMM-Gruppe nicht (adjustierte HR 1,09; 95% KI 0,83-1,42).
Es scheint keine erhöhte Mortalität von malignen Melanomen zu geben, die während und nach einer Schwangerschaft entstehen. Während einer Gravidität und danach sollte die „normale“ Melanom-Vorsorge erfolgen, und im Falle eines PAMM muss sich das Management nicht von Nicht-PAMM-Fällen unterscheiden. CB
Quelle:

Johansson A et al.: Mortality in women with pregnancy-associated malignant melanoma. J Am Acad Dermatol 2014; 71: 1093-101

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