Gyn-Depesche 1/2008

Junge Mädchen: Oligomenorrhö und sekundäre Amenorrhö nicht "in einen Topf werfen"

Zyklusunregelmäßigkeiten bei jungen Mädchen werden häufig durch verzögerte Reifung der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse (HHG-Achse) und für vorübergehend erklärt. Ärzte an einer schwedischen Ambulanz für Jugendliche wollten jedoch mehr über die Ursachen wissen.

Retrospektiv wurden die Daten aller 203 Mädchen ausgewertet, die in fünf Jahren wegen Zyklusstörungen in die zum schwedischen Schulgesundheitssystem gehörende Ambulanz gekommen waren. Sie litten seit mindestens sechs Monaten unter sekundärer Amenorrhö oder Oligomenorrhö; primäre Amenorrhö sowie Schwangerschaft waren Ausschlusskriterien. Die im Schnitt 17-Jährigen wurden nach standardisierter Methode alle von derselben Gynäkologin untersucht. Ein Drittel von ihnen nahm auch die Hilfe eines Psychologen und / oder Ernäh­rungsberaters in Anspruch. Es wurden LH, FSH, TSH, freies T4, Prolaktin, Testosteron und SHBG bestimmt sowie bei sekundärer Amenorrhö seit mehr als einem Jahr die Sella mit Röntgen bzw. MRT dargestellt. Außerdem wurde der Östrogenstatus mittels eines Gestagentests abgeklärt. Nach Essstörungen fahndeten Arzt, Psychologe und Diätberater.

Eine sekundäre Amenorrhö wurde bei 58% der Mädchen festgestellt, bei 42% eine Oligomenorrhö. Das Menarche-Alter betrug in beiden Gruppen im Schnitt 13 Jahre. Die Mädchen mit sekundärer Amenor­rhö wogen signifikant weniger und wiesen einen niedrigeren BMI und systolischen Blutdruck auf. Bei 62% ergaben sich aus der Anamnese oder über die Gewichtskurven, die die Schulen führen, Abnahmen von im Schnitt 7 kg. Entsprechend fand man bei diesen Mädchen signifikant häufiger Essstörungen wie Anorexia nervosa als bei den jungen Oligomenorrhö-Patientinnen (68 vs. 38%).

Die gynäkologischen Untersuchungen (bei intaktem Hymen Inspektion und abdomineller Ultraschall) fielen nicht pathologisch aus. Polyzystische Ovarien waren in 17 bzw. 22% erkennbar. Die LH- und Prolaktinspiegel lagen in der Amenorrhö-Gruppe signifikant niedriger als bei Oligomenorrhö bei vergleichbaren TSH- und T4-Werten.

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