In der australischen Studie (FFF, facts, figures and feelings abot weight in pregnancy) rekrutierte man 382 Schwangere, die entweder übergewichtig oder adipös waren. Sie wurden in zwei Gruppen randomisiert. In der Interventionsgruppe wurden die Schwangeren angehalten, sich selbst zu Hause regelmäßig zu wiegen und die Messergebnisse in eine Tabelle einzutragen, die auch die gewünschten Zielgewichtswerte vermerkte. Zudem erhielten die Frauen eine Beratung zur gesunden Ernährung in der Schwangerschaft. Im Mutterpass der adipösen Frauen wurde zusätzlich ein Aufkleber angebracht mit der Botschaft: „Ich bin Teilnehmerin der FFF-Studie und möchte nur 7 bis 11 kg Gewichtszunahme erreichen. Sprechen Sie mit mir über mein Gewicht“. Als primäres Outcome definierte man eine Kombination aus typischen Adipositas-bedingten Komplikationen: Gestationshypertonus, Präeklampsie, Diabetes, Sectio, Dystokie, schweres perineales Trauma, postpartale Blutung und Notwendigkeit einer intensiven mütterlichen Versorgung. Bezüglich des primären Endpunktes fand sich kein Unterschied zwischen der Interventions- und der Kontrollgruppe. „Vielleicht benötigt man eine ‚intensivere‘ Intervention, um Ergebnisse zu erzielen“, so die Autoren. „Ein tägliches Schrittzähler-Ziel oder eine viermal tägliche Blutzuckermessung könnte eine solche Intensivierung sein.“ CB
Wiegen und Ernährungsberatung
Gyn-Depesche 2/2017
Kein Effekt bei adipösen Schwangeren!
Übergewicht und Adipositas während der Schwangerschaft wirken sich ungünstig auf das Schwangerschaftsoutcome aus. Hilft es, zu dicke Schwangere bzgl. der Ernährung zu beraten und sie regelmäßig auf die Waage zu schicken? Leider nein!
Quelle:
McCarthy EA et al.: Self-weighing and simple dietary advice for ... BJOG 2016; 123: 965-73