In schwedischen Geburten- und Patientenregistern der Jahre 2003 bis 2009 fanden sich 3532 Erstlingsgeburten nach IVF. Zunächst schien es so, als kämen postpartale Depressionen nach IVF sogar seltener vor. Allerdings fanden sich Risikofaktoren wie frühere psychische Erkrankungen, ein niedriger sozioökonomischer Status oder geburtshilfliche Komplikationen in der Vergleichsgruppe deutlich häufiger. Nach der statistischen Eliminierung dieser Einflussgrößen verschwand der Unterschied. Stattdessen bestätigte sich das bekannte Bild: Psychiatrische Diagnosen in den letzten fünf Jahren vor der Entbindung steigerten das adjustierte Risiko einer postpartalen Depression auf etwa das 25-fache. In besonderem Maß galt das für affektive und Persönlichkeitsstörungen. Nicht in die Analyse eingegangen waren andere bekannte Risikofaktoren. CW
Postpartale Depression & IVF
Gyn-Depesche 2/2017
Kein höheres Risiko
Ungewollte Kinderlosigkeit und Infertilitätsbehandlungen können eine hohe psychische Belastung darstellen. Das Risiko für postpartale Depressionen steigt dadurch offensichtlich aber nicht.
Quelle:
Vikström J et al.: Risk of postnatal depression or suicide after in vitro fertilisation treatment: a nationwide ... BJOG 2017; 124: 435-42