Vaginale Meshes

Gyn-Depesche 5/2017

Kein Risiko für Autoimmunerkrankungen

Bei vielen urogynäkologischen Eingriffen kommen nicht resorbierbare Polypropylene- Meshes zum Einsatz. Wissenschaftler haben untersucht, ob nach der Einlage dieses Materials gehäuft Autoimmunerkrankungen auftreten.

Die Sicherheit vaginaler Netze steht seit längerem im Fokus des öffentlichen Interesses, Klagen gegen die Herstellerfirmen nehmen zu. Skeptiker warnen: Nach chirurgischer Inkontinenztherapie oder Deszensus- Korrektur mittels Mesh-Einlage steigt möglicherweise das Risiko für Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes, Fibromyalgie oder rheumatoide Arthritis. Ihre Hypothese: Eine chronische Fremdkörperreaktion führt zu einer Zersetzung des synthetischen Materials und induziert eine systemische Inflammation. Forscher haben nun die Daten von mehr als 2000 Patientinnen, die zwischen 2008 und 2009 im US-Bundesstaat New York aufgrund einer Senkung der Beckenorgane mittels vaginaler Mesh-Einlage behandelt worden waren, ausgewertet. Innerhalb der Nachbeobachtungszeit (durchschnittlich sechs Jahre) hatten rund 3% der Patientinnen eine systemische Autoimmunerkrankung entwickelt. Wurden die Mesh- und die Kontrollpatientinnen miteinander verglichen, ließ sich kein erhöhtes Erkrankungsrisiko nach vaginaler Mesh-Einlage nachweisen. Langzeit-Studien sind aber noch notwendig. Gemäß der Ergebnisse dieser populationsbasierten Untersuchung kann aber zunächst Entwarnung gegeben werden, so die Autoren. LO

Quelle:

Chughtai B et al.: Is vaginal mesh a stimulus of ... Am J Obstet Gynecol 2017; 216: 495.e1-7

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x