Neuraminidase-Hemmer in der Schwangerschaft

Gyn-Depesche 3/2017

Keine fetotoxische Wirkung erkennbar

Neuraminidase-Hemmer werden auch in der Schwangerschaft verordnet. Verlässliche und umfangreiche Daten zur Sicherheit lagen bisher aber kaum vor.

Aus europäischen Patientenregistern gingen die Daten von knapp 700 000 Einlingsgeburten nach Vollendung der 22. SSW hervor. In 5824 Fällen (0,8%) hatten die Mütter während der Schwangerschaft ein Rezept für Oseltamivir oder Zanamivir eingelöst. Untersucht wurde der Einfluss der Medikation auf das adjustierte Risiko von geringem Geburtsgewicht, niedrigen Apgar-Scores, Frühgeburt, Totgeburt, SGA-Babys, angeborenen Fehlbildungen sowie neonataler Morbidität und Mortalität. Bei keinem der analysierten Studienendpunkte fand sich ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko durch die In-utero-Exposition von Neuraminidase- Hemmern. Die Wahrscheinlichkeit für ein Geburtsgewicht unter 2500 Gramm und für SGA-Babys sank sogar um jeweils etwa ein Viertel. Diese bisher mit Abstand größte Studie zur Sicherheit von Neuraminidase-Hemmern in der Schwangerschaft bestätigt, dass Oseltamivir und Zanamivir die Gesundheit des Feten wohl nicht beeinträchtigt. CW

Quelle:

Graner S et al.: Neuraminidase inhibitors during ... BMJ 2017; 356: j629, doi: 10.1136/bmj.j629

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