Antenatales Magnesium

Gyn-Depesche 4/2015

Leiden Lungen unter MgSO4?

Magnesiumsulfat (MgSO4) wird heute bei diversen Diagnosen in Erwägung gezogen (Tokolyse, fetale Neuroprotektion). Es gibt aber Vorbehalte bezüglich der kardiorespiratorischen Sicherheit bei Frühgeborenen, die in utero Magnesium-exponiert sind.

Kommentar

Weder die Indikation für die Magnesium- Gabe, noch die Dosierung wurde in der Studie erfasst. Die Ergebnisse, insbesondere die Exkulpierung von kardiorespiratorischen Nebenwirkungen, sollten daher allenfalls als Trend verstanden werden.

Redaktion Gyn-Depesche
Um der Wirksamkeit und vor allem den Nebenwirkungen von antenatalem Magnesium auf die Spur zu kommen, wertete man retrospektiv die Daten von 1544 Frühchen (<29. Woche) aus, deren Mütter entweder antenatal Magnesium erhalten hatten oder nicht. Als primären Endpunkt definierte man „Neugeborenen-Intubation im Kreißsaal“ oder „Notwendigkeit einer respiratorischen Unterstützung nach der Geburt oder am ersten Tag“. Sekundäre Endpunkte waren Beatmung, Hypotensionsbehandlung, neonatale Morbidität und Mortalität.
Die Magnesium-Mütter wiesen eine höhere Bildung auf und litten häufiger unter Schwangerschaftshypertonus. Ihre Kinder hatten ein geringeres Gestationsalter und wogen bei Geburt weniger. Der primäre Endpunkt unterschied sich jedoch nicht zwischen den beiden Gruppen. Die Magnesium-Gabe schien allerdings Hypotensionsbehandlungen und Beatmungen signifikant zu verhindern (OR=0,70 bzw. 0,54).
Antenatales Magnesium hatte in dieser Studie keine negativen kardiorespiratorischen Einflüsse auf Frühchen, die vor der 29. Woche auf die Welt kamen. CB
Quelle:

De Jesus LC et al.: Antenatal magnesium sulfate ... Am J Obstet Gynecol 2015; 212: 94.e1-7

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