Teil 1: Grundlagen und Diagnostik
Gyn-Depesche 1/2011
Macht vielen Frauen das Leben schwer: Endometriose
Eine Übersicht hat die Inhaberin des Lehrstuhls für reproduktive Endokrinologie und Infertilität an der Universität von Kalifornien in San Francisco verfasst. Die Biochemikerin, Endokrinologin und Gynäkologin erörtert die Erkrankung ausführlich. Hier seien Aspekte von Pathogenese und Diagnostik referiert.
Praxisfazit
Der Schmerz
Beckenschmerzen aufgrund von Endometriose sind i. d. R. chronisch (sechs Monate und mehr) und gehen mit Dysmenorrhö (in 50 bis 90% der Fälle), Dyspareunie, tiefem Beckenschmerz und Schmerz im unteren Abdomen mit oder ohne Kreuz- oder Lendenbeschwerden einher. Der Schmerz kann unvorhersagbar und intermittierend im Zyklus auftreten oder andauern; er kann dumpf, klopfend oder scharf sein und durch körperliche Aktivität verstärkt werden. Blasen- und Darm-assoziierte Symptome (Übelkeit, Blähbauch und frühes Sättigungsgefühl) treten typischerweise zyklisch auf.
Der Schmerz wird oft mit der Zeit schlimmer; sein Charakter kann sich ändern. Selten wird über Brennen oder Hypersensitivität geklagt, Beschwerden, die auf eine neuropathische Komponente hinweisen.
Die Symptome überlappen sich mit denen mehrerer gynäkologischer Leiden (z. B. Adnexitis, Adhäsionen im Beckenraum, Zysten oder Raumforderungen am Ovar, Myome und Adenomyose) und mit anderen Problemen (z. B. Reizdarm-Syndrom, entzündlichen Darmerkrankungen, interstitieller Zystitis, myofaszialem Schmerz, Depression, sexuellem Missbrauch in der Anamnese), sodass die Diagnose eine Herausforderung darstellt.