Hashimoto-Thyreoiditis

Gyn-Depesche 4/2004

Massive Hypothyreose war die Ursache von Amenorrhö und Wachstumsverzögerung

Eine Hypothyreose kann bei Heranwachsenden mit einer Störung der hypothalamisch-hypophysären Funktion und Wachstumsverzögerung, Myopathie und kognitiven Defiziten einhergehen. Aus Indien wird von einer 18-jährigen Frau berichtet, die zur Abklärung erhöhter Blutfette, einer primären Amenorrhö und Wachstumsverzögerung vorgestellt wurde.

Die Patientin war 135 cm groß, radiologisch lag das Knochenalter fünf Jahre hinter der normalen Altersentwicklung. In der Anamnese fanden sich keine Zeichen für eine Hypothyreose; die Familienanamnese war in Bezug auf Blutfette oder KHK unauffällig. Bei der körperlichen Untersuchung fielen verdickte Achillessehnen und Xanthome an den Händen und Ellenbogen auf. Das Labor ergab eine drastische Erhöhung von Cholesterin und Triglyzeriden. Das TSH war stark erhöht, T3 und T4 sowie Östrogene erniedrigt, FSH, LH und Prolaktin unauffällig. Als Ursache der Hypothyreose konnte eine Hashimoto-Thyreoiditis gesichert werden. Nach Gabe von L-Thyroxin und Östrogenen setzten Menses und Körperwachstum ein. Sechs Monate nach der Erstvorstellung war die Patientin 11 cm gewachsen, die Lipide hatten sich normalisiert.

Quelle: Kashyap, AS: Primary amenorrhoea and xanthomatosis, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 363 (2004), Seiten: 616

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x