Von 607 identifizierten Stoffwechselprodukten unterschieden sich 150 zwischen Raucherinnen und Nichtraucherinnen. Signifikant höher war bei Raucherinnen vor allem die Konzentration von Nikotin und seinen Abbauprodukten Cotinin und Hydroxycotinin. Verglich man ausschließlich die Frauen mit einer Laktobazillen-armen Scheidenflora, so fanden sich bei Raucherinnen signifikant größere Mengen der biogenen Amine Agmatin, Cadaverin, Putrescin und Tyramin. Diese Substanzen sind, wie frühere Studien zeigten, mit einem Rückgang der Laktobazillen assoziiert. Zudem erhöhen sie die Virulenz bestimmter Pathogene, etwa von Neisseria gonorrhoeae.
Die entdeckten metabolischen Unterschiede könnten erklären, warum die Prävalenz der BV bei Raucherinnen erhöht ist. Auch wenn diese per se schon das Risiko von Infektionen des Urogenitaltrakts steigert, könnte der Nikotinkonsum aufgrund der produzierten biogenen Amine einen zusätzlichen Risikofaktor darstellen. CW
Quelle: Borgogna J-L et al.: Cigarette smoking is associated with an altered metabolomic profile of the vaginal environment. 43. Jahrestagung der IDSOG (Infectious Diseases Society for Obstetrics and Gynecology), 2016, Annapolis (MD), USA