Die Zahl der Kinder, die nach einer Fertilitätsbehandlung zur Welt kommen, nimmt zu. Haben diese Kinder langfristig ein erhöhtes Risiko für eine Tumorerkrankung? Dieser Frage sind nun israelische Wissenschaftler nachgegangen.
Sie haben die Daten von mehr als 240 000 Einlingsgeburten der Jahre 1991 bis 2013 analysiert. In 1,1% der Fälle war die Konzeption mittels In-vitro-Fertilisation (IVF) und in 0,7% der Fälle nach Ovulationsinduktion (OI) erfolgt. 98,3% der Schwangerschaften waren ohne reproduktionsmedizinische Unterstützung entstanden. Anhand pädiatrischer Akten wurde untersucht, wie viele Kinder bis zum
Alter von 18 Jahren an einer gut- oder bösartigen Neoplasie erkrankten.
Während der Nachbeobachtungszeit (Median zehn Jahre) traten im gesamten Studienkollektiv 1498 Neoplasien (0,6%) auf: 1074 gutund 429 bösartige. Die Inzidenzdichte bezogen auf alle Neubildungen war nach IVF bzw. OI signifikant höher als nach Spontankonzeption und betrug in den drei Kollektiven 1,5, 1,0 und 0,59/1000 Personenjahre. Auch bei Berücksichtigung verschiedener potenzieller Einflussvariablen bestätigte sich: Die IVF-Kinder hatten im Vergleich zu den Kontroll-Kindern ein nahezu 2,5-fach höheres Risiko für eine neoplastische Erkrankung. Jegliche Kinderwunschbehandlung (IVF / OI) ging mit einem jeweils etwa doppelt so hohen Risiko für eine Neubildung / maligne Erkrankung einher.
Allerdings ist die Aussagekraft der Studie eingeschränkt, da beispielsweise der Grund der Infertilität nicht berücksichtigt worden waren. Sollten sich die Ergebnisse in weiteren Studien bestätigen, ist bei IVF-Kindern ein spezielles Monitoring zu empfehlen. LO