Zur Klärung des Sachverhalts analysierten Forscher 22 Beobachtungsstudien, in welchen der Einfluss des fetalen Geschlechts auf das maternale Risiko für Präeklampsie bzw. Eklampsie beschrieben wurde. Insgesamt lagen Daten von mehr als 3,1 Millionen Schwangeren vor, überwiegend von hellhäutiger europäischer Herkunft. Weitere Studien bezogen sich auf Populationen aus Asien bzw. dem mittleren Osten und Afrika. In der gepoolten Analyse aller Daten konnte kein Zusammenhang zwischen dem Geschlecht des Kindes und dem Risiko der Mutter für Präeklampsie und/oder Eklampsie festgestellt werden. Dies änderte sich allerdings bei Analyse der Daten unter Berücksichtigung der ethnischen Zugehörigkeit der Mütter. Schloss man die beiden Studien aus dem asiatischen Raum aus, erkrankten werdende Mütter mit höherer Wahrscheinlichkeit an Eklampsie bzw. Präeklampsie, wenn der Fetus männlich war (RR 1,05). Die Ergebnisse passen zu der etablierten Beobachtung, dass die Schwangerschaft mit Söhnen mit einem höheren Risiko für verschiedene Schwangerschaftskomplikationen wie Frühgeburt, vorzeitiger Blasensprung, Nabelschnurknoten und auch Gestationsdiabetes verbunden ist. OH
Präeklampsie und Eklampsie
Gyn-Depesche 2/2017
Mütter von Söhnen häufiger betroffen
Bereits vor über 40 Jahren wurde die Beobachtung gemacht, dass das Geschlecht des Kindes das maternale Risiko für Präeklampsie beeinflusst. Studien lieferten dazu allerdings widersprüchliche Daten. Eine aktuelle Metaanalyse gibt nun Aufschluss.
Quelle:
Jaskolka D et al.: Fetal sex and maternal risk of pre-eclampsia ... BJOG 2017; 124: 553-60