Gestationsbedingte trophoblastäre Neoplasien

Gyn-Depesche 5/2016

Nach Schwangerschaft oft neue Mole

Bei einer gestationsbedingten trophoblastären Neoplasie mit niedrigem Risikoscore gilt die Methotrexat-Monotherapie als Mittel der Wahl. Unter bestimmten Voraussetzungen muss jedoch von einem hohen Rezidivrisiko ausgegangen werden.

In einem französischen Register für Trophoblastenerkrankungen waren 465 Patientinnen mit einer gestationsbedingten trophoblastären Neoplasie (GTN) und einem niedrigen Risikoscore nach FIGO-2000-Kriterien (≤6) verzeichnet. Nach der MTX-Monotherapie (plus Folinsäure) normalisierten sich ihre hCG-Werte. Innerhalb von fünf Jahren kam es jedoch bei 5,7% zu einem Rezidiv.
Als unabhängige prädiktive Faktoren für ein Rezidiv erwiesen sich eine ausgetragene Schwangerschaft sowie eine höhere Zahl von MTX-Zyklen. Nach einer Entbindung lag das Risiko einer erneuten GTN fast neunmal so hoch wie nach einer Molenschwangerschaft: Von acht Betroffenen mit einem postpartalen Chorionkarzinom rezidivierten zwei. Bei Patientinnen, die aufgrund einer verzögerten hCG-Normalisierung fünf bis acht MTX-Zyklen erhalten hatten, stieg das Rezidivrisiko auf das knapp Siebenfache im Vergleich zu den Frauen mit nur ein bis vier Zyklen.
Eine vorherige Entbindung gilt bei GTN-Patientinnen aus der Low-risk-Gruppe auch als Risikofaktor für eine MTX-Resistenz. Zusammen mit dem höheren Rezidivrisiko lässt dies die Autoren zweifeln, ob die Kategorisierung als Lowrisk- GTN dann gerechtfertigt ist. CW
Quelle:

Couder F et al.: Predictive factors of relapse in lowrisk gestational trophoblastic neoplasia patients successfully treated with methotrexate alone. Am J Obstet Gynecol 2016; 215: 80.e1-7

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x