Gyn-Depesche 4/2007

Nekrotisierende Enterokolitis - ein Notfall

Die nekrotisierende Enterokolitis (NEC) ist die häufigste gastrointestinale Notfallsituation bei Neugeborenen. Obwohl bereits vor mehr als einem Jahrhundert erstmals beschrieben, liegt ihre Ätiologie noch weitgehend im Dunkeln. Die Mortalität beträgt immer noch 15 bis 30%.
Praxisfazit
Stadium I: Verdacht auf NEC

Mehr als 90% der Fälle von NEC betreffen Frühgeborene. Das Erkrankungsrisiko ist um so höher, je niedriger Geburtsgewicht und Schwangerschaftsalter liegen. Von 100 Frühchen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g erkranken im Durchschnitt etwa sieben. Mit Muttermilch ernährte Babys erkranken seltener als solche, die industriell hergestellte Säuglingsnahrung erhalten

Reife Neugeborene erkranken selten an NEC. Wenn doch, ist sie meist assoziiert mit anderen disponierenden Faktoren wie perinataler Asphyxie, Polyzythämie, Atemnotsyndrom oder angeborenen Anomalien wie einer Meningomyelozele. Wird die NEC nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, sind Morbidität und Mortalität ähnlich hoch wie bei Frühgeborenen.

Bei Frühgeborenen ist das gesamte Verdauungssystem noch nicht ausgereift. So vermutet man, dass die eingeschränkte Darmmotilität und die noch ungenügende Verdauungsfunktion zu Schädigungen der Darmwand führen können, die den Angriff von Infektionserregern erleichtern. Auch die Barrierefunktion der Darmwand ist noch nicht vollständig ausgebildet, was die Adhäsion von Bakterien erleichtert und die Permeabilität erhöht. Dazu kommen ein unreifes intestinales Immunsystem und eine anomale Bakterienkolonisation. Hyp­oxisch-ischämischer Stress kann ebenfalls zur Pathogenese der NEC beitragen.

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