Aktuell sind zwei Impfstoffe gegen
HPV in der EU zugelassen (bivalent und quadrivalent). Beide sind sicher und hoch effektiv gegen persis tierende
HPV-Infektionen und anogenitale präkanzeröse Läsionen bei Frauen, die zum Zeitpunkt der Impfung nicht mit den relevanten HP-Viren infiziert sind.
Die
HPV-Impfungen sollten in einem organisierten, populationsbasiertem Programm implementiert werden. Geimpft werden sollten primär junge Mädchen, ehe sie sexuelle Aktivitäten aufnehmen, typischerweise also mit zehn bis 13 Jahren. Wenn man auch ältere Mädchen und Frauen mittels „Aufhol-Impfung“ einschließt, kann das das Impfprogramm generell beschleunigen.
Auf jeden Fall sollten die Langzeitsicherheit und Effektivität registerbasiert weiterhin kontrolliert werden. Ebenfalls sollte eine Koordination zwischen dem
HPV-Impfprogramm und dem
Zervixkarzinom-Screening erfolgen. Ziel sollte generell sein, eine Durchimpfungsrate von 70 bis 80% in der Zielgruppe zu erreichen.
Vor kurzen ergänzte die WHO ihre Empfehlungen um ein Zwei-Dosen-Regime mit erhöhter Flexibilität beim Abstand der Injektionen. Auch in der EU ist für beide Impfstoffe nun ein Zweier-Regime möglich. Sind die Impflinge allerdings älter als 13 Jahre, sollten nach wie vor drei Impfungen erfolgen.
Und Jungen? Hier ist die
HPV-Impfung noch Gegenstand der Diskussionen. Es gibt aber Hinweise, dass ab einer Durchimpfungsrate bei Mädchen von 30 bis 50 Prozent auch die Impfung der Knaben sinnvoll ist.
CB