Um die Prävalenz, Risikofaktoren und Prognose von Bauchfellmetastasen bei invasivem Mammakarzinom zu entschlüsseln, untersuchten Forscher Daten von knapp 3100 Brustkrebspatientinnen, die zwischen 2001 und 2010 operativ behandelt worden waren (Frauen mit intraduktalen Neoplasien oder benignen Brusterkrankungen waren ausgeschlossen). Anhand relevanter Symptome und abdominalem CT identifizierte man Patientinnen mit peritonealen Metastasen und verglich ihre Daten mit jenen von Frauen mit anderweitig lokalisierten bzw. ohne Metastasen.
Das Mamma-Ca war größtenteils unspezifisch, klein (T1) und wies keine Lymphknotenbeteiligung auf (N0). 84% der Tumore zeigten eine gleichmäßige Östrogenrezeptor-Expression. Etwa 30 bzw. 20% der Patientinnen hatten den luminalen Subtyp A bzw. B; Basal-ähnlicher und HER-angereicherter Subtyp waren nur selten vertreten. Fernmetastasen kamen bei 9,3% der Patientinnen vor und betrafen meist Knochen, Leber, Lunge oder entfernte Lymphknoten (68, 48, 43 bzw. 27%). 15 bzw. 7,6% der Metastasen betrafen das Gehirn bzw. Bauchfell. Über 70% der Frauen hatten Metastasen in mehreren Regionen. Peritoneale Metastasen kamen mit einer Prävalenz von 0,7% vor. Sie entwickelten sich später als alle anderen Sekundärmetastasen. Patientinnen mit Bauchfellmetastasen waren im Schnitt jünger, hatten einen geringeren BMI und wurden häufiger mit aggressiver adjuvanter Therapie behandelt als die anderen Frauen.
Prädiktive Faktoren für peritoneale Metastasen waren ein hochgradiger lobulärer invasiver Histotyp und fortgeschrittener TNM-Status. Insgesamt betrug das mittlere Überleben nach Metastasendiagnose 28 Monate. Für sekundäre Bauchfellmetastasen fiel es deutlich geringer aus. Laut den Autoren könnten operative Zytoreduktion und HIPEC die Prognosen für diese Patientengruppe künftig verbessern. OH