In einer Universitätsklinik in Seoul unterzogen sich 55 sexuell aktive Frauen mit einem Genitalprolaps zweiten bis vierten Grades einer Hysterektomie. Bei 28 Patientinnen erfolgte eine suprazervikale Teilentfernung mit Sakrozervikopexie, die in der Regel laparoskopisch durchgeführt wurde. Der Rest erhielt eine totale Hysterektomie mit Sakrokolpopexie, in der Mehrzahl der Fälle per Laparotomie.
Auf die Sexualfunktion, die zwölf Monate nach dem Eingriff mithilfe des PISQ-12-Fragebogens (Pelvic Organ Prolapse/Urinary Incontinence Sexual Function Questionnaire-Short Form 12) erfasst wurde, hatte die Art der Operation keinen Einfluss – weder der Zugangsweg noch ein eventueller Erhalt der Zervix. Auch hinsichtlich der Anatomie und Funktion des Beckenbodens erwiesen sich Sakrozervikopexie und Sakrokolpopexie als gleichwertig. Rezidive traten nicht auf. In beiden Gruppen ergab sich durch die Operation eine Verbesserung der Sexualfunktion, die aber nicht signifikant war. Lediglich beim Punkt „Vermeidung von Geschlechtsverkehr aufgrund des Vaginalprolaps“ erreichte der Unterschied jeweils statistische Signifikanz.
Als ermutigend werteten die Autoren, dass sich die Sexualfunktion durch die Hysterektomie zumindest nicht verschlechterte. CW