Notfallkontrazeption

Gyn-Depesche 1/2017

Spirale schützt auch nach Zeitfenster

Eine Notfallkontrazeption kann innerhalb von fünf Tagen nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft verhindern. Doch wie steht es mit der Sicherheit, wenn die Frau auch davor schon nicht ausreichend verhütet hatte? Antworten darauf lieferte diese aktuelle Studie aus den USA.

In einem Familienplanungszentrum in Salt Lake City (Utah) ließen sich 176 Frauen innerhalb von fünf Tagen nach dem letzten ungeschützten Geschlechtsverkehr ein IUD einsetzen. Knapp zwei Drittel entschieden sich für die Kombination aus oralem Levonorgestrel (LNG) zur Notfallkontrazeption plus LNG-IUD, der Rest für ein Kupfer-T. 76 Frauen (43%) gaben an, in den letzten 14 Tagen mehrfach Sex ohne Verhütungsmittel gehabt zu haben.
Ein zwei Wochen später zu Hause durchgeführter Schwangerschaftstest fiel nur bei einer Teilnehmerin positiv aus. Diese hatte das LNG-Regime erhalten und von viermaligem ungeschützten Verkehr berichtet – zweimal davon mehr als fünf Tage vor der Notfallkontrazeption. Die Schwangerschaftsrate unter den Frauen, die schon vor Beginn des 120-Stunden-Zeitfensters nicht verhütet hatten, berechnete sich auf 2,5%.
Die Kupferspirale hatte sich in früheren Studien im Vergleich zu oralem LNG als das sicherere Notfallkontrazeptivum erwiesen. Insgesamt sprechen die neuen Daten nach Ansicht der Studienautoren aber dafür, dass es auch mit der Kombination aus „Pille danach“ und LNG-IUD sehr selten zu unerwünschten Schwangerschaften kommt, selbst wenn es mehr als fünf Tage davor ungeschützten Geschlechtsverkehr gab. CW
Quelle:

Sanders JN et al.: Unprotected intercourse in the 2 ... Am J Obstet Gynecol 2016; 215: 592.e1-5

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