Schlafstörungen in der Menopause

Gyn-Depesche 4/2017

Unabhängiger Indikator für steife Arterien

Neben Hitzewallungen und Nachtschweiß zählen Schlafstörungen zu den häufigsten Beschwerden in der Menopause. Dabei haben sowohl Schlafstörungen als auch die Menopause an sich einen starken Einfluss auf das kardiovaskuläre Risiko.

In einem Krankenhaus in Shanghai befragte man rund 1900 Frauen ohne kardiovaskuläre Erkrankungen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren zu ihrer Gesundheit, ihrem Menopausen- Status und untersuchte ihren Gefäßstatus (Pulswellengeschwindigkeit an Knöchel und Arm). Die Schlafqualität erfasste man mit dem PSQI-Fragebogen.
Neben anderen kardiovaskulären und soziodemographischen Faktoren der Patientinnen war das Auftreten von Schlafstörungen (PSQI ≥8) eng mit dem menopausalen Status verknüpft. Die Prävalenz stieg im Verlauf der Menopause von 15,7% bei prämenopausalen Frauen auf 30,3% bei Frauen in der späten Postmenopause. Die Pulswellengeschwindigkeit der Frauen lag im Schnitt bei 1341 cm/s und nahm erwartungsgemäß mit dem Alter und ebenfalls mit fortschreitendem menopausalem Status zu. Eine pathologisch erhöhte Pulswellengeschwindigkeit ≥1465 cm/s und eine daher erhöhte arterielle Steifigkeit fand man am häufigsten bei spät postmenopausalen Frauen, die an Schlafstörungen litten (57,6%). Auch nach statistischer Berücksichtigung von Alter, Pulswellengeschwindigkeit, Parität und weiterer bekannter Risikofaktoren waren Schlafstörungen ein unabhängiger Risikofaktor für arterielle Steifigkeit. Dies galt nicht für prämenopausale Frauen. Wahrscheinlich haben Schlafstörungen einen direkten negativen Einfluss auf den Gefäßstatus. OH
Quelle:

Zhou Y et al.: Sleep disorder, an independent risk associated with ... Sci Rep 2017; 7(1): 1904

ICD-Codes: N95.9

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