Vaginalflora

Gyn-Depesche 4/2017

Verhütung beeinflusst Keimspektrum

Unter hormonellen Kontrazeptiva scheint das Risiko einer bakteriellen Vaginose (BV) zu sinken. Wie genau sich Verhütungsmethoden auf das Mikrobiom der Scheide auswirken, untersuchte ein amerikanisch-afrikanisches Wissenschaftlerteam.

Von 107 US-amerikanischen und kenianischen Frauen, die mit verschiedenen hormonellen und nicht-hormonellen Kontrazeptiva verhüteten, wurde im Verlauf eines Jahres alle zwei Monate ein Vaginalabstrich genommen und dieser auf unterschiedliche Bakterienspezies untersucht. Insgesamt zeigte sich, dass eine BV vom verwendeten Verhütungsmittel abhing: Während die Diagnose bei 39% aller Abstriche in Phasen ohne effektive Verhütung gestellt wurde, war dies unter injizierbaren Kontrazeptiva nur bei 24 % der Fall. Darüber hinaus ergaben sich nach der Anpassung an Alter, Wechsel des Sexualpartners und Kondomgebrauch einige spezifische Veränderungen der Bakterienflora. So wiesen Frauen mit einer Kupferspirale geringere Mengen an Lactobacillus jensenii auf, der als Indikator eines gesunden Vaginalmikrobioms gilt. Die Verhütung mit Hormonspritzen war dagegen mit einer niedrigeren Zahl von L. iners assoziiert. Beides scheint für eine Laktobazillen-ärmere Flora zu sprechen. Nicht klar ist, so die Forscher, ob die Veränderungen zu Beginn der Verhütung oder erst längerfristig auftreten. CW
Quelle:

Pyra M et al.: Associations between hormonal ... IDSOG (The Infectious Diseases Society for Obstetrics and Gynecology) 2016, Annapolis, USA

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