„Ich glaube, ich werde alt. Ich fühle mich müde und habe keine Energie mehr. Ich versuche, immer viel Sport zu treiben und bin auf Diät.“ So oder so ähnlich hört man es häufig von Patientinnen zwischen 40 und 55. Da sich hinter einer solchen Schilderung auch ein EM verbergen kann, sollte man diesen Verdacht stets weiter abklären: Neben dem Hb-Wert, der ein eher später Marker eines EM ist, sollte man auch das Serum-Ferritin als Speichereisenmarker bestimmen.
Bei folgenden Risikofaktoren sollte man besonders an EM und EMA denken: Vegetarier, Veganer, generell schlechte Ernährung und Fasten; niedriger BMI; geringe
Vitamin-C-Zufuhr und hoher Kaffee- oder Teekonsum; Kupfer- IUD; starke/unregelmäßige Monatsblutung (Menorrhagie); NSAR-, ASS- oder Antikoagulanzien- Einnahme; chronische entzündliche Erkrankungen und
Adipositas; H.-pylori-Infektion; Wettkampf- oder intensiver Sport, zum Beispiel Ausdauerlauf (mit Schwitzen, Hämolyse, Hämaturie oder GI-Blutungen in der Folge). Weitere typische unspezifische Anzeichen sind Müdigkeit, Palpitationen, Dyspnoe, Blässe, Kälteintoleranz, Konzentrationsschwäche, RLS und Infektionsanfälligkeit.
„Eine suffiziente Anämie-Therapie führt zu einer umgehenden Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, zu einer höheren Produktivität auch außerhalb des Berufes, zu besserer Freizeitqualität, zu erhöhter Lernkapazität und zu einem allgemein besseren Wohlbefinden“, wusste die WHO schon 1989 (DeMayer EM et al., Preventing and controlling iron deficiency anemia ..., WHO 1989). CB