In einer Universitätsklinik im südchinesischen Guangzhou (Kanton) ermittelte man das Wachstum der Gesichts- und Körperbehaarung im Verlauf der Schwangerschaft bei 115 Frauen mit vorausgegangenen habituellen Aborten unbekannter Ätiologie. Bei einem Ferriman- Gallwey-Score von fünf oder höher ging man von Hirsutismus aus. Zusätzlich wurde in regelmäßigen Abständen der Gesamttestosteron-( TT-) Serumspiegel gemessen. Beide Werte stiegen mit zunehmendem Gestationsalter an.
Von den neun Körperregionen, die beim Ferriman- Gallwey-Score bewertet werden, trugen in dieser Studienkohorte nur vier signifikant zur Diagnose des Hirsutismus bei: die Oberlippe, der untere Rücken, die Oberschenkel und der untere Bauch. Mit dem Anstieg des TT zu Beginn der Schwangerschaft wurde zwar auch eine Zunahme der Behaarung am oberen Bauch beobachtet, diese verschwand im weiteren Verlauf jedoch wieder. Anhand des vereinfachten Ferriman-Gallwey-Scores mit nur vier zu untersuchenden Körperregionen ließ sich Hirsutismus bei einem Cutoff von drei mit hoher Sensitivität und Spezifität vorhersagen.
Validiert wurde der diagnostische Wert des vereinfachten Scores in einer Kohorte von 1159 PCOS-Patientinnen. Hier bestätigte sich die hohe Treffsicherheit. Zudem ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen einem Punktwert von drei oder höher und der Prävalenz von Akne, Acanthosis nigricans, familiärer Alopezie, Typ-2-Diabetes und Hyperandrogenämie.
Zumindest bei chinesischen Frauen scheint man sich bei der Diagnose eines Hirsutismus auf Oberlippe, unteren Rücken, Oberschenkel und unteren Bauch beschränken zu können. Ob dies für den insgesamt stärker behaarten europäischen Frauentyp gilt, bleibt offen. CW