Alkoholkonsum bei Afro-Amerikanerinnen

Gyn-Depesche 3/2017

Vollrausch killt Follikel

Ob Alkoholmissbrauch und Zigarettenrauchen die ovarielle Reserve beeinträchtigen, scheint auch von der Hautfarbe abzuhängen, wie eine aktuelle Untersuchung ergab.

Im Raum Detroit (Michigan) gaben 1654 afro- amerikanische Frauen im Alter von 23 bis 34 Jahren über ihren Alkohol- und Nikotinkonsum Auskunft. Als Indikator für ihre verbleibende ovarielle Reserve wurde der AMH-Serumspiegel bestimmt.
Über die Hälfte der Befragten hatte sich bei mindestens einer Gelegenheit mit vier oder mehr Drinks einen Rausch angetrunken. 26% rauchten oder hatten geraucht.
Verglich man Frauen mit unterschiedlich hohem Alkoholkonsum mit Nicht-Trinkerinnen, so fand sich in keiner Kategorie eine Assoziation mit dem AMH-Spiegel. Mit einer Ausnahme: Frauen, die sich mindestens zweimal pro Woche stark betranken (4%), wiesen einen um 21% niedrigeren AMH-Wert auf. Im Vergleich zur Gruppe der Frauen, die zwar Alkohol tranken, aber kein Binge-drinking praktizierten, war der Wert sogar um 26% reduziert.
Kein signifikanter Zusammenhang ergab sich zwischen Zigarettenkonsum oder Passivrauchen und der ovariellen Reserve. Studien hatten bereits vermuten lassen, dass der schädigende Einfluss des Alkohols bei verschiedenen Hautfarben unterschiedlich ausgeprägt und bei Schwarzen am stärksten ist. Rauchen schien sich in der vorliegenden Studie bei gesunden jungen Afro-Amerikanerinnen nicht negativ auszuwirken. Belegt ist, dass bei älteren Raucherinnen die Menopause früher eintritt. CW
Quelle:

Bressler LH et al.: Alcohol, cigarette smoking, and ovarian ... Am J Obstet Gynecol 2016; 215: 758.e1-9

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