Postmenopausale Blutungen

Gyn-Depesche 2/2017

Wann Hysteroskopie?

Postmenopausale Blutungen und ein verdicktes Endometrium sprechen für ein erhöhtes Karzinomrisiko. Ob und wann bei einem negativen Biopsieergebnis eine weiterführende invasive Diagnostik angezeigt ist, untersuchte man in den Niederlanden.

In zwölf Kliniken nahmen 200 Patientinnen mit postmenopausalen Blutungen, einer Endometriumdicke über 4 mm und benigner Histologie an einer Studie teil. In 98 Fällen wurde eine Kochsalz-Instillationssonographie (SIS, Saline Infusion Sonography) mit anschließender Hysteroskopie durchgeführt. In der Vergleichsgruppe erfolgte keine weiterführende Diagnostik. Mithilfe der Hysteroskopie gelang es zwar nicht, das Risiko wiederkehrender Blutungen zu reduzieren. Bei jeder zweiten Patientin wurden jedoch Polypen diagnostiziert. Nach Hysterektomie fand sich in der Pathologie bei drei Frauen ein Endometriumkarzinom. Als gutes diagnostisches Instrument erwies sich auch die SIS: Mit ihr ließen sich Polypen mit hoher Sensivität und Spezifität darstellen. Die Autoren empfehlen, bei postmenopausalen Patientinnen mit vaginalen Blutungen und verdicktem Endometrium, aber negativem Biopsiebefund zunächst eine SIS durchzuführen. Abhängig von deren Ergebnis könne sich daran eine Hysteroskopie anschließen. CW

Quelle:

Van Hanegem N et al.: Diagnostic workup for postmenopausal ... BJOG 2017; 124: 231-40

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