Zervixinsuffizienz

Gyn-Depesche 3/2009

Was bedeutet Fruchtwasser-Entzündung?

Eine Zervixinsuffizienz hat oft einen spontanen Abort im zweiten Trimester oder die Geburt sehr unreifer Frühchen zur Folge. Als Ursachen werden u. a. fetale Missbildungen und Fruchtwasser-Infektionen diskutiert.
Praxisfazit
?! Ein Entzündungsstatus des Fruchtwassers kann anhand von MMP-8, aber auch mit Zytokinen wie IL-6 oder erhöhten Leukozyten nachgewiesen werden. Er bedeutet immer einen kritischen Zustand der Schwangerschaft; das muss bei der Planung des weiteren Vorgehens bei akuter Zervixinsuffizienz in Betracht gezogen werden.

Der Bedeutung von Entzündungen der Fruchtblase für die Zervixinsuffizienz ging eine koreanische Arbeitsgruppe nach. Bei 52 Frauen mit akuter Zervixinsuffizienz, aber intakter Fruchtblase und fehlenden Wehen entnahm man Fruchtwasser-Proben und untersuchte auf einen Entzündungs-Indikator (Matrix-Metalloprotei­nase 8, MMP-8) und Keime (Bakterien, Mykoplasmen).

In 81% der Fälle stellte man eine Entzündung fest; die Kulturen waren aber nur in 8% positiv. Bei positiver Kultur war immer auch MMP-8 erhöht. Bei der Hälfte der Frauen mit inflammatorischem Fruchtwasser, aber negativer Kultur kam es innerhalb von sieben Tagen zu einer vorzeitigen Entbindung, bei 84% fand diese vor der 34. SSW statt. 55% dieser Fälle endeten mit dem Tod des Neugeborenen kurz nach der Geburt.

Die Entzündung des Fruchtwassers ist demnach ein Indikator für eine drohende Frühgeburt und eine schlechte Prognose für das Kind. Ob Keime nachgewiesen werden, ist dafür nicht entscheidend.

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