Brustkrebs-Screening

Gyn-Depesche 7/2002

Wem nützt die Mammographie?

Eine neue Stellungnahme zur Malmö-Studie zeigt, dass die Effektivität von Screening-Untersuchungen nicht allein von der Gesamtmortalität abhängt.

Die Autoren definierten die Wirksamkeit von Screening-Maßnahmen als die Reduktion der Sterberate, welche durch den erfassten Tumor verursacht wird. Da diese Todesfälle erst eine bestimmte Zeit nach Beginn der Vorsorgeuntersuchungen zu erwarten sind, wurde der zeitliche Verlauf der Mortalitätsraten der Malmö-Studie ausgewertet. In der Gruppe der über 54 Jahre alten Frauen fand sich während der ersten fünf Jahre eine höhere Sterblichkeit in der Gruppe der Patientinnen mit Screening, während im siebten bis zehnten Jahr der Beobachtungszeit die Mortalität nur 45% der Sterblichkeit der Frauen ohne Vorsorgeuntersuchung erreichte. Die Gesamtmortalität über zehn Jahre unterschied sich zwischen den Gruppen nicht. Die Autoren sehen aufgrund der verzögerten Wirkung von Vorsorgeuntersuchungen auf die krankheitsspezifische Sterblichkeit damit die Effektivität der Mammographie in dieser Altersgruppe als erwiesen an. (bu)

Quelle: Miettinen, OS: Mammographic screening: no reliable supporting evidence?, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 359 (2002), Seiten: 404

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