PRAXIS-TIPP: IUD und Implantat

Gyn-Depesche 5/2015

Wenig Komplikationen – auch bei Teenagern

Texanische Wissenschaftler verglichen die Nebenwirkungen und die Nutzungsdauer von zwei langwirksamen Kontrazeptionsmethoden in verschiedenen Altersgruppen.

Aus den Abrechnungsdaten einer US-amerikanischen Krankenversicherung ging eine Kohorte von über 80 000 Mädchen und Frauen zwischen 15 und 44 Jahren hervor: Knapp 80 000 hatten sich ein Levonorgestrel- IUD einsetzen lassen, 7374 ein subdermales Etonogestrel-Implantat. Im untersuchten Zeitraum von 2007 bis 2011 stieg die jährliche Zahl der Implantat-Verwenderinnen auf mehr als das Fünffache an; fast ein Drittel von ihnen waren Teenager. Ein IUD erhielten dagegen zu 86% Frauen zwischen 25 und 44 Jahren mit fast gleichbleibender Häufigkeit.
Schwerwiegende Komplikationen waren in beiden Gruppen sehr selten. Eine Beckenbodenentzündung (PID) trat bei höchstens 0,5% der Frauen auf. Menstruationsunregelmäßigkeiten kamen mit dem Implantat in allen drei Altersgruppen etwas häufiger vor als beim IUD. Teenager mit Implantat litten aber seltener an Dyspareunie, Zervizitis oder Endometritis als gleichaltrige IUD-Anwenderinnen. Auch die Verhütungssicherheit schien bei jungen Implantat-Trägerinnen etwas größer. 88% der 15- bis 19-Jährigen zeigten sich mit der von ihnen gewählten Methode zufrieden und behielten sie mindestens ein Jahr bei. Bei den älteren Frauen wurden innerhalb des ersten Jahres etwas mehr Implantate als ein IUD wieder entfernt. CW

Quelle:

Berenson AB et al.: Complications and continu - ation rates associated with 2 types of long-acting contraception. Am J Obstet Gynecol 2015; 212: 761.e1-8

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