Ovarielle Stimulation

Gyn-Depesche 4/2017

Weniger Gestagen reicht auch

Statt mit GnRH-Analoga kann ein vorzeitiger LH-Anstieg bei der IVF auch durch Gestagene verhindert werden. Wissenschaftler aus Shanghai testeten, ob das auch mit einer geringeren MPA-Dosierung funktioniert.

Bei 300 infertilen Frauen mit normaler ovarieller Reserve wurde ein IVF-Zyklus mit humanem Menopausengonadotropin und gleichzeitiger Gabe von MPA (Medroxyprogesteronacetat) ab dem dritten Zyklustag eingeleitet. Die eine Hälfte der Frauen erhielt randomisiert 10 mg MPA pro Tag, die andere nur 4 mg. In beiden Gruppen wurde die Ovulation durch Co-Administration von hCG und dem GnRH-Agonisten Triptorelin ausgelöst. Die durch IVF oder ICSI erhaltenen vitalen Embryonen wurden an Tag 3 oder 5 nach der Befruchtung eingefroren und später in einem nicht stimulierten Zyklus übertragen.
Ein vorzeitiger LH-Anstieg oder ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom trat bei keiner Patientin auf. Auch die Zahl der entnommenen Ooyzten war in beiden Gruppen etwa gleich hoch. Die klinische Schwangerschaftsrate und die Lebendgeburtenrate verschlechterten sich durch die geringere Dosierung von MPA ebenfalls nicht signifikant (48,7 versus 58,0% bzw. 42,0 versus 48,7%). Offensichtlich, so die Schlussfolgerung der Autoren, reichen 4 mg/ Tag MPA aus, um einen vorzeitigen LH-Anstieg zu verhindern. CW
Quelle:

Dong J et al.: The pregnancy outcome of progestin- primed ovarian ... BJOG 2017; 124: 1048-55

ICD-Codes: N98.1

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