Pränataldiagnostik

Gyn-Depesche 4/2015

Wie sicher ist NIPT?

Chromosomen-Aberrationen des Feten können mittels NIPT detektiert werden (nichtinvasiver Pränataltest aus mütterlichem Blut). Könnte NIPT die Nackentransparenzmessung (NT) komplett ersetzen?

Zur Klärung dieser Frage untersuchte man in einer aktuellen Studie über 25 000 Einlingsschwangerschaften. Bei 0,9% fand man eine NT ≥3,5 mm. Knapp die Hälfte davon wies eine durch NIPT bestätigte Chromosomen-Aberration auf (meistens Trisomie 13, 18 oder 21).
Bei 24 der 225 Schwangerschaften mit NT ≥3,5 mm hätte man mit alleiniger NIPT initial eine Chromosomen-Aberration übersehen, die bei der NT-Messung aufgefallen war (=10,7% der Fälle). Bezogen auf die Gesamtkohorte der Studie wären 0,1% der Schwangerschaften von dieser Fehleinschätzung betroffen gewesen. Allerdings führte in knapp der Hälfte der Fälle die Chromosomen-Aberration zum Tod des Feten.
Insgesamt übersieht man mit einer Pränataldiagnostik bestehend aus NIPT und Zweittrimester-Sonographie bei 0,01% der Schwangerschaften eine klinisch signifikante submikroskopische chromosomale Aberration, die aber mit der NT-Messung festgestellt worden wäre. CB
Quelle:

Lichtenbelt KD et al.: Detection of fetal chromosomal anomalies ... Prenat Diagn 2015; 35(7): 663-8

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