Zimt wird eine Insulin-sensibilisierende Wirkung nachgesagt und zeigt laut Studien auch bei Diabetes positive Effekte. Ob das Gewürz auch bei polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) helfen kann, wurde nun in einer randomisierten Doppelblindstudie untersucht. Hierfür nahmen 22 bzw. 23 PCOS-Patientinnen zwischen 18 und 38 Jahren 3x tgl. vier Kapseln zu je 125 mg Plazebo oder Zimt ein (insgesamt 1500 mg pro Tag). Am dritten bis siebten Zyklustag sowie nach sechs Monaten bestimmte man Körpermaße, Dicke des subkutanen Fettgewebes, antrale Follikelzahl und Ovarialvolumen. Zudem wurde die Nüchternglucose ermittelt und nach drei und sechs Monaten ein oraler Glucosetoleranztest (oGTT) durchgeführt.
26 Frauen nahmen bis zum dritten Monat und 17 bis zum Ende der Studie teil. Verglichen mit Plazebo steigerte Zimt die Zyklusfrequenz (im Mittel 0,75 vs. 0,25; p=0,0085). Gegenüber Baseline erhöhte sich bei Patientinnen durch Zimt die menstruelle Zyklizität um 0,23 Zyklen pro Monat (95% KI 0,099-0,36; p=0,0076). Proben von Serumprogesteron in der Lutealphase, Sonographie der Korpora lutea und das Auftreten von Schwangerschaften bestätigten das Vorliegen ovulatorischer Zyklen.
Im Gegensatz zu bisherigen Studien führte Zimt hier nicht zu einer verbesserten Insulinsensitivität, was an der geringen Teilnehmerzahl und den Messmethoden liegen könnte. Auch alle weiteren Parameter änderten sich nicht. Da es nur selten Nebenwirkungen gab, könnte eine Nahrungsergänzung mit Zimt die Therapie von menstrueller Dysfunktion bei PCOS sinnvoll unterstützen. OH