Es wurden 200 Vakuumextraktionen mit einer an ein Kraftmessgerät gekoppelten Metallglocke durchgeführt. Nach der subjektiven Einschätzung der jeweiligen Geburtshelfer kamen dabei in 59% der Fälle minimale Zugkräfte zum Einsatz, bei 19% mittlere und bei 22% sehr hohe. Gemessen wurden in diesen Kategorien Kräfte von durchschnittlich 176, 225 und 241 Newton. Allerdings zeigten sich hohe Variationsbreiten. So schwankten die Messergebnisse bei als minimal empfundenem Krafteinsatz immerhin zwischen 5 und 350 N. Generell neigte man dazu, die eingesetzten Kräfte erheblich zu unterschätzen.
Bei Primiparae wurden im Schnitt höhere Traktionskräfte eingesetzt als bei Multiparae (209 versus 177 N). Kein Zusammenhang fand sich dagegen mit dem maternalen BMI, dem Geburtsgewicht, der Länge der Eröffnungsoder Austreibungsphase, dem Nabelschnur-pH oder neonataler Asphyxie. Die Rate an Kephalhämatomen lag in der Minimalkraft-Gruppe erstaunlicherweise am höchsten. Von vier dokumentierten Fällen mit einer hypoxisch ischämischen Enzephalopathie traten drei in der Gruppe mit der höchsten Krafteinwirkung auf.
In der Literatur wird die Obergrenze für eine sichere Vakuumextraktion mit 216 N angegeben. Diese wurde in dieser Studie bei jeder dritten Entbindung überschritten. CW