Abhilfe gegen diese unerwünschten Therapiefolgen kann kontinuierliches Dehnen der Vagina mit geeigneten Dilatatoren schaffen. Die Wirkung setzt allerdings den regelmäßigen Gebrauch dieser Instrumente voraus. Im wirklichen Leben haben viele Frauen aber Schwierigkeiten, sich an die Instruktionen zu halten; die Compliance ist dementsprechend mangelhaft.
Gynäkologen aus Leiden/Niederlande, gingen den Faktoren nach, die den Einsatz von Dilatatoren behindern oder aber fördern. Dazu dienten semistrukturierte Interviews, die mit 30 Frauen im Alter von 32 bis 67 Jahren nach Radiatio wegen gynäkologischer Tumoren durchgeführt wurden.
Fast alle Teilnehmerinnen hatten die feste Absicht, die Dehnungen langfristig und regelmäßig vorzunehmen. Motivation war die Erwartung, dass damit Adhäsionen und Stenosen verhindert würden. Zur Compliance trugen eine sorgfältige Planung des Einsatzes mit Routine-Terminen, Benutzung unter der Dusche, Verwendung von Lubrikanzien, kleines Kaliber des Dilatators und die Benutzung von Vibratoren bei. Bei unzuverlässigem Einsatz wurden als Gründe Mangel an Zeit oder Rückzugsmöglichkeit, Vergesslichkeit oder Müdigkeit angegeben, außerdem negative Emotionen gegenüber dem harten Plastik- Teil, Befürchtungen, sich zu verletzen und die angstbesetzte Erinnerung an die Strahlentherapie. Manche Frauen beklagten eine mangelhafte Beratung über den Einsatz der Instrumente.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen künftig für die Entwicklung von Programmen zur sexuellen Rehabilitation solcher Frauen verwendet werden. WE