Zehn gesunde Probandinnen mit regelmäßigem Menstruationszyklus nahmen drei Mal an einer Reihe von neurowissenschaftlichen Untersuchungen teil: jeweils einmal in der Follikularphase (Tag 0-9), in der Ovulationsphase (Tag 12- 15) und in der mittleren Lutealphase (Tag 18- 24). Mit dem „Grooved Pegboard Test“ – einem Steckbrett mit 25 Löchern, in denen asymmetrische Stifte möglichst schnell in der richtigen Orientierung zu platzieren sind – stellten sie ihr feinmotorisches Geschick unter Beweis. Parallel wurde die kortikale Erregbarkeit der verantwortlichen Hirnareale durch Transkranielle Magnetstimulation (TMS) überprüft. Ein EMG zeichnete die motorisch evozierten Potenziale vom ersten dorsalen M. interosseus auf. Als Vergleichsgruppe dienten zehn männliche Probanden, die die gleichen Tests durchliefen.
Während die feinmotorische Geschicklichkeit bei den Männern erwartungsgemäß zu allen drei Terminen etwa auf gleichem Niveau lag, ließ sie bei den Frauen in der Ovulationsphase deutlich nach. Der Unterschied zur Lutealphase erwies sich als signifikant. Eine Korrelation mit den zyklusbedingten Änderungen der Estradiol- und Progesteronspiegel konnten die Studienautoren dagegen nicht nachweisen. Nicht signifikant waren auch die beobachteten Effekte der Zyklusphase und des Geschlechts auf die kortikale Erregbarkeit.
Obwohl sich kein direkter Zusammenhang mit den Hormonspiegeln ergab, werteten die Autoren die Veränderung der feinmotorischen Fähigkeiten während des Menstruationszyklus als Folge der neuromodulatorischen Wirkung von Estradiol und Progesteron. CW