Diagnostik beim Mammakarziom

Gyn-Depesche 4/2017

2% falsch-negative Befunde bei Mamma-Stanzbiopsien

Die ultraschallgesteuerte Stanzbiopsie ermöglicht eine schnelle und kosteneffektive Gewebegewinnung zur histologischen Abklärung von Brustbefunden. Forscher aus Südkorea haben untersucht, wie häufig bei dieser Methode mit falsch-negativen Ergebnissen gerechnet werden muss.

Die Arbeitsgruppe aus Seoul hat die Daten von 7039 Patientinnen ausgewertet, bei welchen zwischen 2005 und 2012 insgesamt 9068 Herdbefunde der Brust stanzbioptisch abgeklärt worden waren. Bei einer malignen oder high-risk Histologie bzw. bei einem benignem Ergebnis mit Diskrepanz zum sonographischen Erscheinungsbild wurde eine operative Abklärung empfohlen. Nicht-maligne aber mit dem Ultraschallbefund kongruenten Stanzergebnisse wurden zum Teil ebenfalls mittels chirurgischer Exzision oder ultraschallgesteuerter Vakuumbiopsie verifiziert oder über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren sonographisch kontrolliert.
Die Falsch-negativ-Rate betrug 2% (63/3067). Bei 79 von 322 (24,5%) der initial als Hochrisikound bei 111 von 330 (33,6%) der initial als duktales In-situ-Karzinom klassifizierten Stanzergebnisse war der Malignitätsgrad zunächst unterschätzt worden: In diesen Fällen musste nach der operativen Behandlung eine Heraufstufung des Befundes vorgenommen werden.
Viele falsch-negative Biopsieergebnisse könnten frühzeitig erkannt werden, wenn Diskrepanzen zwischen der Bildgebung und dem histologischem Befund konsequent nachgegangen wird und eine sonographische Verlaufskontrolle von als benigne eingestuften Herdbefunden erfolgt. LO
Quelle:

Jung I et al.: Ultrasonography-guided 14-gauge core ... Ultrasonography 2017; doi.org/10.14366/usg.17028

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