Kupferspirale und HIV

Gyn-Depesche 2/2020

Alle Daten zeigen: keine Risikoerhöhung

Schon seit Längerem gibt es Hinweise, dass die Verwendung hormoneller Kontrazeptiva (insbesondere Depot-Medroxyprogesteronacetat [DMPA]) das Risiko einer HIV-Ansteckung erhöhen könnte. Bei Studien zu diesem Thema dienten Kupferspiralen (Cu-IUD) häufig als Kontrollen, da man davon ausging, das diese das HIV-Risiko eben nicht erhöhten. In der nun publizierten Studie wurden longitudinale epidemiologische Daten ausgewertet, um das Risiko genau beziffern zu können.

Von über 2.400 Arbeiten wurden schlussendlich nur sieben Studien ausgewertet, weil diese den Qualitätsanforderungen der Autoren genügten. Es wurden jeweils die HIV-Inzidenzraten analysiert und in Bezug auf die verwendete Kontrazeption gesetzt (nicht näher spezififiziertes IUD [intrauterine device], Cu-IUD, hormonelle und nicht hormonelle Kontrazeptiva). Eine randomisierte kontrollierte Studie fand dabei keinen statistisch signififikanten Unterschied beim HIVRisiko zwischen Cu-IUD-Anwenderinnen und DMPA- oder Levonorgestrel- Implantaten. Eine weitere Observationsstudie fand ebenfalls keinen Unterschied im Vergleich von IUD zu Frauen nach Tubenligatur oder ohne jegliche Kontrazeption. Auch alle anderen Studien bestätigten im Wesentlichen die Ergebnisse dieser zuvor genannten, als „robust“ eingeschätzten Studien. Die gesamte Evidenz spricht demnach klar dafür, dass die Verwendung von Kupferspiralen das Risiko einer HIV-Infektion nicht erhöht. CB

 

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