Zu diesem Schluss kommen US-Forscher nach Auswertung der Daten von 359 Gebärenden mit einer Einlingsschwangerschaft am Termin, die unter Wehentätigkeit einmalig eine Temperatur zwischen 38,0 und 38,9 °C entwickelt hatten. Andere Infektionssymptome oder der Verdacht auf einen anderen Infektionsfokus hatten in keinem Fall vorgelegen. 85 Frauen hatten Antibiotika erhalten, die anderen 274 dagegen nicht.
Die antibiotisch behandelten Mütter entwickelten im Vergleich zu den nicht mit Antibiotika abgedeckten Frauen signifikant seltener eine behandlungsbedürftige postpartale Endometritis (3,5 vs. 11,3 %) und seltener postpartal Fieber über 38,0 °C. Ihre Kinder mussten jedoch häufiger auf der Neugeborenen-Intensivstation betreut werden (41,2 vs. 17,9 %), erhielten öfter Antibiotika (36,5 vs. 12,4 %) und hatten häufiger einen 5-Minuten- Apgarscore < 7 (8,3 vs. 2,2 %). Die Rate an Uterusatonien und postpartalen Hämorrhagien war mit und ohne Antibiotika vergleichbar.
Obwohl Gebärende mit einer einmaligen Fieberepisode offenbar von einer Antibiotikagabe profitieren, warnen die Forscher angesichts der potenziellen Nachteile für die Neugeborenen vor einer routinemäßigen Medikation. LO